PROZESSINTEGRATION & AUTOMATION: DREH-FRÄSEN | WERKSTÜCKHANDLING Zukunftsorientierte Ausrichtung in der Fertigung „Unsere Philosophie, möglichst viele Pro- zesse zu integrieren und die Produktion zu automatisieren, haben wir 2023 in der Spindelfertigung umgesetzt“, blickt Dennis Hartmann auf den Kauf einer CTX gamma 3000 TC mit MATRIS-Roboter zurück. Nach guten Erfahrungen mit bereits installierten Werkzeugmaschinen von DMG MORI sind die Verantwortlichen in Oelde auch in diesem Fall erneut im Produktsortiment des Marktführers fündig geworden. „Das hohe Maß an Techno- logieintegration und die Automationslösung aus einer Hand haben im Marktvergleich den Ausschlag gegeben.“ Testbearbeitungen hät- ten ebenfalls überzeugt und auch die räum- liche Nähe zu Bielefeld sei während des Pro- jekts ein großer Vorteil gewesen. Ein weiterer Punkt fällt auf: Von der Prozessintegration und Automation über digitalisierte Abläufe bis hin zum nachhaltigen Wirtschaften ver- folgt GEA genau das, was auch DMG MORI mit seiner Machining Transformation (MX) anstrebt – eine zukunftsorientierte Ausrich- tung der gesamten Fertigung. 6-seitiges Dreh-Fräsen, Tieflochbohren, Schleifen und In-Prozess-Messen Mit der automatisierten CTX gamma 3000 TC hat GEA zum einen eine alte Maschine ersetzt und zum anderen die Spindelfertigung deut- lich wirtschaftlicher gestaltet. „Zuvor waren Bearbeitungsschritte auf Fräsmaschinen, Drehzentren und einer Rundschleifmaschine erforderlich. Hinzu kamen noch die Liege- zeiten“, erklärt Marcel Richter. Er und Pat- rick Wieder sind als Zerspanungsmechaniker für den Betrieb der Fertigungszelle zuständig. Ihre praktische Erfahrung ist in die Konzep- tion eingeflossen. Das Dreh-Fräszentrum für die 6-seitige Komplettbearbeitung integriert all die unterschiedlichen Prozesse inklusive des Schleifens in einem Arbeitsraum. „Das Ergebnis sind signifikant kürzere Durchlauf- zeiten. Gleichzeitig können wir die anderen Maschinen besser auslasten“, zeigt sich Pat- rick Wieder zufrieden. Das In-Prozess-Mes- sen entlaste zudem die Qualitätskontrolle. Abweichungen werden im Programm kor- rigiert, damit die Werte über die Charge konstant bleiben. „Mit einer Messzange können wir sogar den Werkzeugverschleiß automatisiert feststellen. Überschreitet der Ist-Wert den Soll-Wert, wird ein Schwester- werkzeug eingewechselt.“ 44 TECHNOLOGY EXCELLENCE Optimale Ausstattung für eine prozess- sichere und flexible Automation Die Ausstattung der CTX gamma 3000 TC wurde so gewählt, dass eine zuverlässige und flexible Bearbeitung möglich ist. „Die Größe war erforderlich, weil wir bis zu 1.000 mm lange Spindeln bearbeiten. Für das Tieflochbohren benötigen wir aus- reichend Verfahrweg in der X-Achse“, begründet Patrick Wieder die Modellwahl. Eine starke Kühlmittelpumpe verhindert Späneansammlungen, die den Prozess unterbrechen würden. Eine Besonderheit ist zudem ein separates Fach für übergroße Werkzeuge im rechten Teil des Arbeits- raums. „So können wir zum Beispiel den Schleifprozess mit größeren Scheiben durchführen, was Zeit spart und die Werk- zeugkosten reduziert“, erklärt Marcel Rich- ter. Der größte Vorteil bestehe natürlich in der vollständig automatisierten Fertigung ganzer Losgrößen. Das MATRIS-System wurde so konzipiert, dass es über vier Paletten bestückt wird. Der Roboter nimmt die Rohteile und richtet sie so aus, dass er sie in Spannfutter und Lünette korrekt ein- spannen kann. Die fertig bearbeiteten Teile werden schließlich wieder auf der Palette abgelegt. wo der Anwender den G-Code des Werk- stücks eingibt. Patrick Wieder sieht zudem einen Vorteil in der Darstellung: „Ein Split- Screen zeigt links die ausgeführten Opera- tionen und rechts den dazugehörigen G-Code, während eine Live-Ansicht der Operationen, die an der Haupt- oder Gegenspindel aus- geführt werden, das Verständnis der Pro- gramme zusätzlich verbessert.“ Lösungsorientierte Zusammenarbeit über die gesamte Projektphase Die Prozessoptimierung in Oelde ist ein kontinuierlicher Prozess, der auch bei künf- tigen Neuanschaffungen im Maschinenpark das zentrale Thema sein wird. „Ob als Ersatz für alte Maschinen oder im Rahmen von Technologieintegration – unsere Investitionen in die Fertigung sind immer innovations- getrieben“, erläutert Dennis Hartmann die Motivation bei neuen Anschaffungen. „Vor allem bei großen Projekten, die sich, wie im Fall der CTX gamma 3000 TC, über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren erstrecken können, ist ein lösungsorientierter Partner wie DMG MORI eine große Unterstützung.“ « EINFACHE WERK- STATTORIENTIERTE PROGRAMMIERUNG MIT OP WORKBENCH Die enge Zusammenarbeit mit DMG MORI war auch im Bereich der Programmierung sichtbar. Mit Installation der CTX gamma 3000 TC war GEA am Standort Oelde auch ein Pilotkunde im Rahmen der Entwicklung von OP Workbench. „Die Software vereinfacht den Aufwand in der werkstattorientierten Programmierung erheblich“, beurteilt Mar- cel Richter den zeitlichen Mehrwert. „OP Workbench nutzt Masterprogramme, die wir um Einrichtungsparameter wie zum Bei- spiel die Länge des Spannfutters ergänzen. Bearbeitungssequenzen werden per Drag & Drop an die richtige Stelle des Pro- gramms gesetzt.“ Der daraus resultierende Operationsentwurf wird an die NC gesendet, GEA WESTFALIA SEPARATOR FACTS + Seit 1893 der führende Hersteller von Zentrifugalseparatoren + Zentrifugen für verschiedene Branchen, ob Lebensmittel, Getränke, Pharmazeutika und Impfstoffe, Chemie- und Meeres- technik und Meerestechnologie oder sauberes Wasser + GEA Westfalia Separator ist Teil der international agierenden GEA Group mit insgesamt über 18.000 Beschäftigten. GEA Westfalia Separator Group GmbH Werner-Habig-Straße 1 59302 Oelde, Deutschland www.gea.com/separation