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28.04.2022|Trends der Produktion

Mass Customization und die Losgröße 1

Die Individualisierung der Produktion ist ein Trend, der sich seit der Vision einer Industrie 4.0 wachsender Popularität erfreut. Die Idee der sogenannten Mass Customization bezeichnet dahingehend die Umsetzung einer Massenfertigung unter Berücksichtigung individueller Kundenwünsche.

Das Ende von entweder oder

Lange Zeit galten weithin gegensätzliche Prinzipien der Fertigung. Einerseits ging es um Volumen, das Produzieren großer Mengen. Bekanntlich gab es das Ford Model T in jeder Farbe – solange es schwarz war. Dem entgegen stand die kundenindividuelle Produktion von Kleinserien oder Einzelteilen. Zu Kosten ungleich höher als in der Massenfertigung.

Bei der klassischen Massenfertigung sind Prozesse hochautomatisiert, Bauteile und Produkte dazu entsprechend standardisiert. Durch die entsprechende Skalierung sinken die Kosten des Endprodukts. In diesem auf hohe Stückzahlen ausgelegten Konzept ist eine Abweichung vom Standard aber nicht möglich.

In der Einzelfertigung können besondere Anforderungen an das Produkt hingegen optimal berücksichtigt werden. Jedoch wächst dadurch der Individualaufwand. Als Folge fehlender Standardisierung fallen auch entsprechende Automatisierungs-, Skalen- und Erfahrungskurveneffekte geringer aus.

Das Prinzip einer Mass Customization soll diese zwei eigentlichen Gegensätze ineinander auflösen, sie zu einem neuen Versprechen verbinden – der Losgröße 1 zu Kosten der Massenfertigung.


Mass Customization als neues Prinzip der Fertigung

Das neue Prinzip einer Mass Customization

Unterschieden wird beim Konzept der Mass Customization zwischen Soft- und Hard Customization. Bei der Soft Customization wird die Individualisierung zwar von Beginn an bei der Produktherstellung berücksichtigt, findet aber nicht in der Fertigung des Unternehmens statt. Hierzu zählen die verschiedenen Individualisierungsmöglichkeiten durch den Kunden nach Kauf, sowohl im Bereich der Hardware als auch der Software. Häufig bieten Hersteller auch selbst solche Anpassungen als sekundäre Dienstleistungen an.

Bei der Hard Customization werden Kundenwünsche bereits im Fertigungsprozess aufgegriffen und es entstehen jeweils individuelle Endprodukte. Verschiedene Stufen haben sich dabei etabliert. So erfolgen in einer ersten Ausbaustufe beispielsweise nur die ersten oder letzten Wertschöpfungsschritte (bspw. Montage) kundenindividuell, alle anderen Schritte sind standardisiert. Ein verbreitetes Beispiel ist auch die Modularisierung nach dem Baukastenprinzip. Aus den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten entsteht am Ende ein kundenindividuelles Produkt.

Die wohl höchste – und weithin unerreichte Stufe – bildet eine massenhafte Fertigung von Unikaten. Im Zentrum stehen dabei interagierende digitale Zwillinge von Produkten, Prozessen und dynamisch virtualisierten Wertschöpfungsketten. In der Folge wird die gesamte Produktentstehung eines „Unikats“ transparent, planbar und für die individuelle Leistungserstellung optimierbar. Weitere fundamentale Voraussetzung dafür ist die Interoperabilität aller beteiligten Systeme. Erst dadurch werden von Rohteilbestellung bis Endmontage und Versand über den Logistikpartner durchgehend reibungslose und in Teilen voll automatisierte Abläufe möglich.

Mass Customization in der smarten Fabrik

DMG MORI bietet ganzheitliche Lösungen für die Automatisierung und Digitalisierung in der intelligenten Fertigung

Gerade die letzte Stufe der Hard Customization stellt für die ihr zu Grunde liegenden Produktions- und Fertigungsprozesse in der produzierenden Industrie noch eine enorme Herausforderung dar. Heutige Widersprüche und Barrieren soll dabei die geschickte Kombination von neuen Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien auflösen.

Menschen, Maschinen, Roboter – alles wird miteinander verknüpft, sodass die Organisation der Fabrik und dort ablaufenden Prozesse virtuell und optimal organisiert werden können. So gelingt es trotz der hohen Individualisierungsgrade der Produkte, die Prozesse flexibel zu automatisieren und Skaleneffekte zu nutzen. In diesen „intelligenten Fabriken“ entstehen unter Einsatz hochmoderner Fertigungsprozesse Produkte nach dem Prinzip der Massenfertigung und zugleich kundenindividuell.

Wichtig für diese durchgängige Verknüpfung sind in diesem Konzept das Industrial Internet of Things (IIoT) und datenzentrierte Cloud-Plattformen für einen durchgängigen Datenfluss. Eng verbunden ist der Ansatz einer Mass Customization darum auch mit dem generellen Themenfeld industrieller Digitalisierung und der Vision einer Industrie 4.0. Hierbei ist die Fertigung von Losgröße 1 zu den Kosten der Massenfertigung nur ein Beispiel, das zeigt, wie in diesem Zuge traditionelle Prinzipien verändert und einstige Widersprüche aufgelöst werden können. Die Mehrwerte dieser neuen technologischen Möglichkeiten werden dabei in den nächsten Jahren schrittweise Einzug in mehr und mehr Lebensbereich erhalten.

DMG MORI treibt industrielle Digitalisierung voran

Mit PRODUCTION PLANNING & CONTROL einfach, übersichtlich und losgrößenunabhängig planen.

Mit seinen flexibel automatisierbaren Werkzeugmaschinen und umfassenden Digitalisierungslösungen für die intelligente Fertigung ist DMG MORI heute ein verlässlicher Partner seiner Kunden beim Einstieg in die Mass Customization. Dazu lassen sich die adaptiven Fertigungszellen und integrierten Fertigungssysteme für die Einzelteilfertigung mit DMG MORI Connectivity harmonisch in digitale Prozessketten einbinden.

Als Wegbereiter seiner Kunden nutzt DMG MORI seine Kompetenz in Automation und Digitalisierung auch in den eigenen Werken. Die neue monoBLOCK Excellence Factory in Pfronten bereits heute, wie die Produktion von morgen aussieht. Der Standort ist unter Verwendung moderner Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen konsequent auf die Fertigung der Zukunft ausgerichtet. In 34 Takten – vom Grundaufbau über die Geometrie und Kabine der Maschine bis zur Endabnahme – entsteht in einer Fließmontage der komplette Modellmix der monoBLOCK Baureihe inklusive der Reihen mit Palettenwechsler (DMC) und Fräs-Dreh-Tisch (FD).

Die Excellence Factory in Pfronten zeigt bereits heute, wie die Produktion von morgen aussieht.