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25.03.2022|DMG MORI Medical Excellence Center Wernau

„Medical-Kompetenz von der Konzeption bis zur Prozessqualifizierung“      

Branchenkompetenz in der Medizintechnik: Am 6. und 7. April 2022 eröffnet DMG MORI am Standort Wernau offiziell sein weltweit viertes Medical Excellence Center.

Das neue DMG MORI Medical Excellence Center am Standort Wernau ist der vierte Standort, an dem die langjährige Erfahrung und branchenspezifische Kompetenz zusammenfließen.

Seit 2016 unterstützt das DMG MORI Medical Excellence Center Kunden bei der Konzeption und Realisierung von Produktionslösungen für medizintechnische Applikationen. Nachdem DMG MORI diese Unterstützung bereits erfolgreich in Seebach, Chicago und Shanghai bietet, folgt mit Wernau nun ein vierter Standort, an dem die langjährige Erfahrung und branchenspezifische Kompetenz zusammenfließen. Horst Lindner, zuständig für die DMG MORI Medical Excellence Center, Ralf Riedemann, Executive Officer im Bereich Anwendungstechnik, und Marcus Krüger, Key Account Medical, erklären, was das neue Medical Excellence Center so attraktiv macht.

Was macht die DMG MORI Medical Excellence Center für Kunden und Anwender so interessant, dass Sie bereits vier Standorte mit dieser Branchenkompetenz aufgebaut haben?

Lindner: Die Medizintechnik ist ein Markt, der kontinuierliche und zum Teil hohe Wachstumsraten verzeichnete, teilweise waren es bis zu 20 Prozent über vier Jahre, wenn man sich die Entwicklung in der Orthopädietechnik ansieht. In der Corona-Krise wurden zwar viele Operationen verschoben, doch der langfristige Trend ist ungebrochen. Der Bevölkerungsanstieg und der immer größere Anteil an über 65-Jährigen begünstigen dieses Wachstum ebenso wie der technologische Fortschritt. Das resultiert in einem höheren Bedarf an medizintechnischer Produktionskompetenz – sowohl auf Seiten unserer Kunden als auch in unserem eigenen Portfolio. Denn neben Branchengrößen und erfahrenen Zulieferern aus der Medizintechnik beraten wir auch Unternehmen, die dieses Feld gerade erst betreten, um an dem wirtschaftlichen Wachstum zu partizipieren. Herausforderungen sind hier beispielsweise die Zertifizierung, die Flexibilität, neue Werkstoffe oder auch neue Technologien wie die additive Fertigung.

Was sind das für Unternehmen? 

Krüger: Die Bandbreite ist vielfältig, aber meist handelt es sich um Zulieferer aus anderen anspruchsvollen Industriezweigen wie dem Aerospace-Sektor oder dem Automobilbau. Dort ist natürlich umfangreiches Know-How in der Zerspanung vorhanden, jedoch stellt die Medizintechnik eigene, teilweise wesentlich höhere Anforderungen an die Fertigung. Zulieferer im Automobilbau denken eher in Großserien als in individuellen Bauteilen. Auch Titan- oder Kobaltchromlegierungen kommen dort selten zum Einsatz. Experten für Aerospace-Komponenten kennen die anspruchsvollen Werkstoffe gut und sind auch mit der Dokumentation im Bereich Qualitätssicherung vertraut. Jedoch gehen die Regulierungen bei Produkten, die im menschlichen Körper implantiert werden, noch einen ganzen Schritt weiter.

Riedemann: So wird hier beispielsweise eine vollständige Dokumentation über einen Zeitraum von 25 Jahren verlangt. Beim Grand Opening des Medical Excellence Center am Standort Wernau wird unter anderem Dr. Wolfgang Sening, Geschäftsführer der senetics healthcare group GmbH & Co.KG, in einem Vortrag über Medical Device Regulation wichtige Neuigkeiten und regulatorische Anforderungen für die Medizintechnik darlegen.

Sie unterstützen Kunden bereits in Seebach, Chicago und Shanghai. Was hat dazu geführt, dass Sie in Wernau nun das zweite deutsche DMG MORI Medical Excellence Center eröffnen? 

Lindner: Grundsätzlich ist die globale Aufstellung der Medical Excellence Center darin begründet, dass wir jederzeit möglichst nah am Kunden sein möchten. Genau das war auch ein wesentliches Argument für Wernau als weiteren Standort. Rund um Tuttlingen und auch in der Schweiz ist die Medizintechnik traditionell sehr stark vertreten. Beide Regionen liegen im Umkreis von unter zwei Stunden.

Riedemann: Darüber hinaus dient Wernau als Bindeglied für unsere japanischen Produkte. Die NTX 1000 2nd Generation erweist sich beispielsweise seit vielen Jahren als hochproduktives Dreh-Fräszentrum in der Fertigung von Implantaten und chirurgischen Instrumenten. Das kleinere Schwestermodell, die neue NTX 500, wird in der Medizintechnik mindestens genauso erfolgreich, weil ihre kompakten Maße perfekt mit den oftmals knapp bemessenen Produktionsflächen harmonieren. Beide Maschinen stehen unseren Anwendungstechnikern in Wernau zur Verfügung, natürlich automatisiert – die NTX 1000 2nd Generation mit einem Robo2Go und die NTX 500 mit einem integrierten Roboter für das Werkstück-Handling.

Welchen Stellenwert hat die Automatisierung in der Medizintechnik? 

Riedemann: Anders als im Automobilbau geht es natürlich selten um eine Großserienproduktion. Implantate werden beispielsweise immer individueller. Dennoch erfordert der Wettbewerbsdruck auch hier wirtschaftliche Prozesse, so dass insbesondere flexible Automationslösungen wie die Roboter im Fall der NTX Modelle immer wichtiger werden. So hat auch die DMP 35 – sie wird am Standort Seebach produziert – in Wernau einen Platz. Das Kompaktbearbeitungszentrum ist mit einem WH 3 Werkstück-Handling ausgestattet, so dass es eine autonome 6-seitige Komplettbearbeitung ermöglicht.

Lindner: Knochenschrauben sind ein weiteres Beispiel für den Bedarf an flexiblen Automationslösungen, weil sie in unterschiedlichsten Größen und Formen existieren. Mit den Drehautomaten der SPRINT Baureihe – eine SPRINT 20|8 steht ebenfalls in Wernau – können Anwender dank Stangenlader sogar komplexe Knochenschrauben hoch-wirtschaftlich herstellen.

Die DMG MORI Technology Excellence Center setzen auf eine enge Zusammenarbeit mit den Kunden. Wie sieht das im Fall der Medical Excellence Center aus?

Krüger: Unsere Anwendungstechniker werden schon sehr früh in Kundenprojekte einbezogen, damit sie einen optimalen Prozess ausarbeiten können. Das gilt gleichermaßen für kleinere Fertigungslösungen und komplette Turnkey-Projekte. Wir denken ganzheitlich von der Konzeption über die Programmierung und die eigentliche Fertigung bis hin zur Qualifizierung des gesamten Prozesses. Der Vorführraum in Wernau verfügt über zwei Messmaschinen, um dieses Leistungsspektrum vollständig abdecken zu können.

Welche Entwicklungen erwarten Sie künftig im Medical-Bereich auf Fertigungsebene?

Herr Riedemann

Riedemann: Wir erleben in vielen Branchen einen Trend hin zur Technologieintegration – innerhalb der Maschine wie auch im gesamten Prozess. Ein gutes Beispiel ist die additive Fertigung. Mit ihr lassen sich Implantate hochindividuell und endkonturnah aufbauen, was den anschließenden Aufwand in der Zerspanung erheblich reduziert. Für solche Fälle ist das Medical Excellence Center in engem Austausch mit LASERTEC-Standorten in Bielefeld und Pfronten, so dass wir unsere Kunden auch hier ganzheitlich unterstützen können.

Lindner: Da sowohl der Bedarf an medizintechnischen Produkten als auch die Zahl der Anbieter in der Branche zunehmen werden, spielen Effizienzsteigerungen eine entscheidende Rolle. Das erreichen wir durch die erwähnten Automatisierungsmaßnahmen und durch immer innovative Softwarelösungen beispielsweise für das Monitoring in Echtzeit oder die Vermessung auf der Maschine. Auf Basis solcher Daten lassen sich Prozesse effektiv optimieren, was die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sichert.


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