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30.09.2024|Digital Transformation (DX)

Datenhoheit in der CNC-Fertigung

Die digitale Transformation verändert die Industrie grundlegend und eröffnet vielen Unternehmen gänzlich neue Möglichkeiten für mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Ihre Kraft bezieht die Transformation dabei vornehmlich aus der Erfassung und gezielten Verwertung von Daten. Auch die Werkstätten der CNC-Fertigung generieren kontinuierlich Daten. Das darin schlummernde Potenzial ist unbestritten enorm. Entscheidend für den Erfolg ist die Fähigkeit, den inhärenten Wert aus den Daten zu raffinieren und gezielt zum eigenen Nutzen zu verwerten.

Digitale Transformation (DX) von DMG MORI

DMG MORI unterstützt seine Kunden bei der Digital Transformation (DX) mit anwenderorientierten Lösungen für den gesamten Fertigungsprozess. Das reicht von der Integration smarter Sensoren in die Hightech-Maschinen des Weltmarktführers über den Einsatz intelligenter Steuerungssysteme mit offenen Schnittstellen zum industriellen Internet bis hin zu digitalen Zwillingen von Maschinen, Bauteilen und Prozessen. Das DMG MORI Portfolio umfasst unzählige konkrete Beispiele für die durchgängige Vernetzung von Maschinen, Softwarelösungen und IT-Systemen sowie Möglichkeiten der Datenanalyse und -nutzung.

Der Übergang zu einem datengetriebenen Unternehmen ist jedoch mehr als eine technologische Herausforderung. Er ist vor allem auch ein strategischer Wandel mit einer für Fertigungstechniker teils vollkommen neuen Terminologie. Um genau hier das Verständnis zwischen Mechatronik und Digitalisierung zu fördern, werden hier in loser Folge wichtige Fachbegriffe und ihre Auswirkungen erläutert. Den Anfang macht das Thema der „Datenhoheit“.

Was bedeutet die Datenhoheit in der CNC-Fertigung?

Themenbezogenes Bild
DMG MORI unterstützt seine Kunden dabei, Daten sicher zu verwalten und zu nutzen, um daraus abgeleitet unter anderem Prozessverbesserungen zu realisieren​.

Ganz allgemein formuliert, adressiert die Datenhoheit die Kontrolle und Verantwortung über die Nutzung, Verwaltung und den Schutz von Daten. Das klingt zunächst klar und verständlich. Doch schon beim zweiten Hinsehen offenbart sich ein komplexes Gebilde von Ableitungen und Implikationen, die auch für die Datenökonomie in der CNC Fertigung  relevant sind. Es beginnt mit drei einleuchtenden Ableitungen:


1. Eigentum und Kontrolle
Der Begriff der Datenhoheit beinhaltet das Konzept, wonach Daten den Gesetzen und Verwaltungsstrukturen des Landes unterliegen, in dem sie erhoben, gespeichert oder verarbeitet werden. So soll sichergestellt werden, dass sogenannte „Entitäten“ (also Einzelpersonen oder Unternehmen) das Eigentum und die Kontrolle über ihre Daten behalten.


2. Datensicherheit und Datenschutz
Die Datenhoheit umfasst darüber hinaus die Sicherheit und den Schutz von Daten vor unbefugtem Zugriff, Cyberangriffen und anderen Formen der Ausbeutung. Dies beinhaltet technische Maßnahmen wie verschlüsselte Übertragung, sichere Cloud-Lösungen und strenge Zugangskontrollen. Im Grunde muss sichergestellt sein, dass Daten vertraulich bleiben, nicht manipuliert werden und nur autorisierten Parteien zugänglich sind.


3. Einhaltung von Vorschriften
Die Datenhoheit erfordert zudem die Einhaltung lokaler und internationaler Datenschutzgesetze. Dies ist besonders in einem globalen Kontext von entscheidender Bedeutung, in dem Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Europa strenge Datenschutzstandards vorschreiben. Die DSGVO betont, dass Einzelpersonen (oder Kunden) die Kontrolle über ihre Daten haben und dass Organisationen sicherstellen müssen, dass die Daten sicher und in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen verarbeitet werden.
 

Die Frage aller Fragen

Nun entstehen in der CNC-Fertigung enorme Mengen an Daten entlang der gesamten digitalen Prozesskette – von der Planung und Konstruktion über die Programmierung und Fertigung bis hin zur Qualitätssicherung und Logistik. Alle auf diesem Wege erfassten Daten können entscheidende Indizien liefern, die in der Gesamtbetrachtung Einfluss auf die Optimierung der Fertigungsprozesse, die Steigerung der Effizienz oder die Sicherstellung der Produktqualität sein können. Doch während die Erfassung und Nutzung dieser Daten aus der Prozesskette primär von der adäquaten technischen Umsetzung abhängt, bleibt eine zentrale Frage bis hierhin unbeantwortet: Wem gehören die in der CNC-Fertigung erfassten Daten?

Wem gehören die Daten?

Für DMG MORI ist die Antwort auf die Frage aller Fragen eindeutig und unmissverständlich. DMG MORI steht für einen klaren, kundenorientierten Ansatz. Die Daten gehören den Kunden, da diese Daten von ihren Maschinen und Fertigungsprozessen generiert werden. DMG MORI unterstützt seine Kunden dabei, Daten sicher zu verwalten und zu nutzen, um daraus abgeleitet unter anderem Prozessverbesserungen zu realisieren​.

"Unsere Strategie basiert auf Transparenz und der Schaffung eines datenbasierten Mehrwerts, der unseren Kunden hilft, ihre Effizienz zu steigern. Die Entscheidung über die Nutzung und Weitergabe dieser Daten bleibt dabei jederzeit in den Händen unserer Kunden."

Tommy Kuhn, Geschäftsführer DMG MORI Digital.

Die grundsätzliche Antwort auf die Frage, wem die Daten der CNC-Fertigung gehören, bleibt gleichwohl komplex und dynamisch. Denn sie hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der rechtlichen Rahmenbedingungen, der Interessen der beteiligten Akteure und der strategischen Ziele der Unternehmen. Letztlich erfordert die Antwort einen ausgewogenen Ansatz, der sowohl die Potenziale der Datennutzung maximiert als auch die Risiken der Datenfreigabe minimiert. Unternehmen müssen klare Richtlinien und Verträge entwickeln, die ihre Rechte schützen, während sie gleichzeitig die vollumfänglichen Vorteile der digitalen Transformation im Blick behalten müssen. Mit Blick auf die Gesamtwertschöpfung und einen nachhaltigen Lebenszyklus gehören Daten schließlich zu jenen Dingen des Lebens, deren Wert oftmals steigt, wenn man sie teilt.

Leuchtturm-Projekt „Factory-X“ für das multilaterale Teilen von Daten

Das Leuchtturm-Projekt „Factory-X“, an dem DMG MORI maßgeblich mitwirkt, hat sich genau diesem Thema angenommen. Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung eines kollaborativen Datenraums, der es Unternehmen ermöglichen wird, Daten entlang der gesamten Fertigungs- und Lieferkette gemeinsam zu nutzen. Gleichzeitig gewährleistet er Datenhoheit, Datensicherheit und Datenintegrität. Zu den unternehmensstrategischen Zielen von Factory-X gehören:

  • Sicherstellung der herstellerübergreifenden Datenkonsistenz für Engineering, Geräteinformationen und Zustandsüberwachung.
  • Beitrag zur Nachhaltigkeit durch Carbon Footprint Management, Energieeffizienz und Förderung digitaler Lösungen, die eine Kreislaufwirtschaft unterstützen.
  • Bereitstellung digitaler Lösungen für „As-a-Service“-Geschäftsmodelle, wie Marktplatz/Pay-per-Part-Angebote und Fernsteuerungs- oder Überwachungsfunktionen.
  • Verbesserung der Rückverfolgbarkeit von Materialien, Daten und Produkten über die gesamte Lieferkette hinweg.
  • Effizientes Management von Updates und Änderungen für Geräte im Feld.

Dr.-Ing. Marc-André Dittrich, Manager Corporate Development & Worldwide Institutions bei DMG MORI, blickt optimistisch in die Zukunft: „Mit Factory-X entwickeln wir gemeinsam mit Partnern eine interoperable, skalierbare und souveräne Architektur für den kollaborativen Datenaustausch in einem digitalen Ökosystem, das bestehende Standards nutzt. Das wird Innovationen in der Fertigung vorantreiben und neue Geschäftsmodelle ermöglichen.“

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DMG MORI unterstützt seine Kunden dabei, Daten sicher zu verwalten und zu nutzen, um daraus abgeleitet unter anderem Prozessverbesserungen zu realisieren​.


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