Doppelter Output mit automatisierter Elektrodenfertigung
Auf einer HSC 105 linear von DMG MORI fertigt Krumpholz hochgenaue Graphitelektroden, die mannlos gelagert und bei Bedarf per Roboter an die Erodiermaschinen übergeben werden.
Mit über 60 Jahren Erfahrung im Werkzeug- und Formenbau ist die Karl Krumpholz GmbH & Co. KG ein kompetenter und zuverlässiger Partner großer KFZ- und Nutzfahrzeughersteller. Das Leistungsangebot reicht von der Entwicklung und Werkzeugauslegung über die komplette Herstellung und Musterung der Werkzeuge bis hin zur Serienfertigung von Kunststoffteilen. Mit kontinuierlicher Prozessoptimierung sichert das Unternehmen seine Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit – so auch in der Zerspanung. Hier hat DMG MORI eine vollautomatisierte Verkettung realisiert, in der eine HSC 105 linear Elektroden bearbeitet, die mittels Roboter in einem großen Magazin gelagert und von dort an zwei Erodiermaschinen übergeben werden.
„Die vollständige Auslastung unserer Maschinen und ein möglichst geringer Personaleinsatz sind wesentliche Faktoren für einen wirtschaftlichen Werkzeugbau“, weiß Kay Löffler, Technischer Leiter bei Krumpholz. Automationslösungen lägen daher voll im Trend. Das zeigt auch ein Blick in die Zerspanung der Formenbauer. Schon 2013 hat DMG MORI hier eine DMU 60 eVo linear mit PH 150|8 Paletten-Handling installiert. Krumpholz fertigt auf der Maschine unterschiedlichste bewegliche Kleinteile für die Werkzeuge. Kay Löffler dazu: „Mit Hilfe des Paletten-Handlings arbeitet die Maschine 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche.“ Auch im Bereich der Großbauteile setzt Krumpholz auf DMG MORI: 2014 wurde der Maschinenpark um eine DMU 210 P erweitert.
Erforderlich ist der durchgängige Betrieb dank einer guten Auftragslage. 95 Prozent der Werkzeuge sind für den Automobil- und Nutzfahrzeugbereich bestimmt. In der eigenen Kunststofftechnik produziert Krumpholz auch Serienteile – beispielsweise Single Frames für Audi oder ganze Stoßfängersysteme für LKW. Eine automatisierte Fertigung erlaubt es den Formenbauern zudem, mehr Aufträge anzunehmen, wie das Beispiel der jüngsten Installation gezeigt hat. DMG MORI hat eine HSC 105 linear und zwei Erodiermaschinen von Ingersoll über einen 6-achsigen Kuka-Roboter miteinander verbunden. Ein Magazin mit Platz für 400 Elektroden – deren Größe reicht von 50 x 50 mm bis 1.300 x 150 mm – ist in der Verkettung ebenfalls integriert. Darauf greifen die Erodiermaschinen je nach Auftragslage flexibel zurück.
„Die HSC-Spindel mit Drehzahlen bis 40.000 min-1 und Linearantriebe mit 90 m/min Eilgang erlauben eine sehr präzise und gleichzeitig dynamische Bearbeitung“ beurteilt Kay Löffler die Ausstattung der Maschine. Das Highspeed-Fräsen sei somit ein unschlagbares Instrument in der Graphitbearbeitung – sowohl aus qualitativer Sicht als auch in Sachen Effizienz. Die produktive Elektrodenfertigung auf der HSC 105 linear ist jedoch nur ein Baustein, der zum hohen Output der Anlage führt. Der Technische Leiter erklärt: „Das große Magazin sorgt dafür, dass auch die Erodiermaschinen durchgängig arbeiten.“ Zuvor habe man die Arbeit auf separaten Maschinen erledigt. „Bei gleichem Personaleinsatz produzieren wir auf der automatisierten Anlage doppelt so viele Teile.“
Automatisierung sichert Wettbewerbsfähigkeit
Die Mitarbeiter sind heute hauptsächlich für die Vorbereitung der Elektroden zuständig. Diese werden auf Ihre Halter montiert und der dazugehörige RFID-Chip wird mit Hilfe eines Barcode-Scanners mit den für die Elektrode wichtigen Informationen beschrieben – vom CAM bis zur fertigen Elektrode inklusive Ausgabe des NC-Programms für die Erodiermaschinen. Der Personaleinsatz habe sich jedoch in einen anderen Bereich verlagert, berichten Christopher Zwosta, Fertigungsplanung, und Tino Schnapp, CAM-Leitung: „Das große Magazin und der hohe Output sorgen dafür, dass die Automatisierung ständig Nachschub benötigt. Deswegen haben wir die CAM-Abteilung inzwischen verstärkt.“
In der Automatisierung von DMG MORI sieht Kay Löffler ein gutes Beispiel, wie sich der Werkzeugbau künftig entwickeln wird: „Wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir solche und ähnliche Fertigungslösungen in den kommenden Jahren weiter vorantreiben.“
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