Einzigartiges Wechselspiel der Technologien
DMG MORI setzt in der additiven Fertigung auf die integrale Kombination von laser-gestütztem Materialaufbau und spanender Bearbeitung. Dabei verspricht DMG MORI uneingeschränkte Freiheitsgrade in der Konstruktion bei zudem höchster Präzision und Oberflächengüte.
Im Bereich der additiven Fertigung differenziert sich DMG MORI von anderen Anbietern dadurch, dass der Werkzeugmaschinenhersteller das Laserauftragsschweißen mittels Pulverdüse einsetzt, so wie es in den Grundzügen beispielsweise im Reparaturbereich von Werkzeugbau- oder Triebwerks-komponenten schon lange praktiziert wird. Bei diesem Verfahren wird das Pulver durch den Laserstrahl auf das Grundmaterial aufgeschmolzen. Andere laserbasierende Verfahren der additiven Fertigung arbeiten hingegen nach dem „Layerprinzip“, bei dem ein Bauteil Schicht für Schicht aus Pulvermaterial aufgebaut wird. „Wir bauen auch schichtweise auf, setzen aber nur dort Pulver ein, wo es benötigt wird“, verweist Friedemann Lell, Vertriebsleiter der SAUER GmbH, auf den deutlich geringeren Pulvereinsatz. Weitere Vorteile seien der rund zehnmal schnellere Materialaufbau und die einfache Integration in bestehende Werkzeugmaschinen. „Das ermöglicht die integrale Kombination von additiver und spanender Fertigung in einer Aufspannung, so dass wir den Kunden das Beste aus zwei Welten anbieten können.“
In der Praxis erlaubt diese Kombination zweier Technologien völlig neue Komplexitäten. Beispiele sieht Friedemann Lell in frei geformten Geometrieelementen im Turbinen-und Triebwerksbau sowie innenliegenden Kühlkanälen bei Spritzgießwerkzeugen: „Bei einer sequentiellen Fertigung wären viele Konturbereiche nach der additiven Fertigung nicht mehr mit einen Dreh-, Fräs-oder Schleifwerkzeug zu erreichen.“ Letztlich könne man jedes Bauteil zunächst mit dem Pulverauftragsschweißen bis zu einer gewissen Höhe aufbauen und anschließend bestimmte Bereiche spanend bearbeiten. „Insbesondere große Bauteile lassen sich auf diese Weise kostengünstig herstellen.“ Im einzigartigen Wechselspiel der Technologien entstünden somit im wahrsten Sinne des Wortes frei geformte Werkstücke in höchster Präzision und mit exzellenten Oberflächen.
Nachdem DMG MORI bereits zahlreiche LASERTEC 65 3D am Markt installiert hat, bestätigen sich sowohl die Erwartungen des Werkzeugmaschinenherstellers als auch die der Kunden. Friedemann Lell sieht in der additiven Fertigung bisher dennoch kein Standardverfahren: „Das würde falsche Erwartungen wecken. Additives Fertigen, zumal im Bereich der Metallbearbeitung, ist ein komplexes Verfahren, bei dem das Ergebnis wie nirgendwo sonst vom perfekten Zusammenspiel von Maschine, Werkstoff und Prozess abhängt.“ Daraus folge beispielsweise, dass für jedes Material der Prozess in allen seinen Parametern neu entwickelt werden müsse. „Auf diesem Weg begleiten wir unsere Kunden intensiv. Zudem kooperieren wir sehr eng mit Forschungsinstituten im Bereich der Werkstoff-und Prozessentwicklung.“