Zerspanung in der digitalisierten Fertigung
Zerspanung ist der Sammelbegriff für eine ganze Reihe von subtraktiven Fertigungsverfahren. Beim sogenannten Spanen wird durch Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen überschüssiges Material vom Rohteil entfernt. Das Werkstück wird damit in eine bestimmte geometrische Form gebracht.
Schon unsere menschlichen Vorfahren haben sich die Zerspanung zunutze gemacht. Ihre „Maschinen“ waren ihre Hände und Steinwerkzeuge wie der Faustkeil, mit denen sie schaben und bohren konnten. Die ersten Metallwerkzeuge kamen in der Antike zum Einsatz. Damit konnte der Werkstoff Holz durch Feilen, Hobeln und Drehen bearbeitet werden. Im Zuge der Industrialisierung übernahmen verschiedene Verfahren der zerspanenden Fertigung die Hauptrolle in der Herstellung von Bauteilen mit einer besonderen Geometrie.
Methoden der Zerspanung im Wandel der Zeit
Die subtraktiven Fertigungsverfahren entwickeln sich ständig weiter und schaffen immer neue Möglichkeiten. Im zunehmend digitalisierten Produktionsumfeld sind CNC-Maschinen für das Spanen, Drehen, Fräsen und Bohren der Rohlinge unentbehrlich geworden. Damit ist die volle Leistungsfähigkeit des modernen Werkzeugmaschinenbaus jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Trend zur Reduzierung der Bauteile und komplexen Produkten
Wo es früher für jedes spanende Fertigungsverfahren eigene Werkzeugmaschinen gab, verschmelzen die Technologien heute zunehmend. In der subtraktiven Fertigung werden neben CNC-Fräsmachinen und CNC-Drehmaschinen komplexe Dreh-Fräszentren eingesetzt, die eine hocheffiziente komplette Bearbeitung von Bauteilen möglich machen. Hochgeschwindigkeitsfräsen steigert die Oberflächenqualität der Bauteile. Mit den von DMG MORI extra dafür entwickelten und hergestellten Highspeed-Spindeln wie dem speedMASTER 30 k lassen sich insbesondere Werkzeuge mit kleinem Durchmesser hervorragend bearbeiten. Wenn höchste Präzision bei der Zerspanung gefragt ist, kommt moderne Ultraschalltechnologie zum Einsatz. Damit lassen sich auch schwer zerspanbare, sprödharte Werkstoffe wie Glas, Keramik, Hartmetalle und Faserverbundwerkstoffe effizient bearbeiten. Auch das Schleifen und Schneiden sowie nicht spanende Technologien wie das Laserabtragen lassen sich heutzutage mühelos integrieren. Die Fülle an Fertigungsverfahren und Vielseitigkeit der Maschinen haben dazu geführt, dass sich die Werkstücke ebenso verändern wie die Fertigungstechnologie. Der Trend ist klar: Die Anzahl der verwendeten Komponenten für ein Produkt verringert sich und das Endprodukt wird immer komplexer.
Das Beste aus zwei Welten: maschinelle Zerspanung und additive Fertigungsverfahren
Schicht für Schicht zum fertigen Bauteil – mit modernem 3D-Druck. Im Werkzeugmaschinenbau stehen immer öfter stehen additive Verfahren im Fokus: im Prototypenbau in Form von 3D-gedruckten Kunststoffen, aber auch nach den Maßstäben der Industrie. Auch die additive Fertigung von metallischen Bauteilen ist mittels professioneller Metall-3D-Drucker möglich. Auch wenn die innovative 3D-Drucktechnologie die spanende Fertigung wohl nie ersetzen wird, wird das Verfahren als wertvolle Ergänzung in modernen Wertschöpfungsketten betrachtet. Die additive Fertigung eröffnet eine neue Ära der CNC-Zerspanung.
Als ganzheitlicher Lösungsanbieter im Werkzeugmaschinenbau bietet DMG MORI ein leistungsfähiges Portfolio aus zerspanenden CNC-Maschinen und additiven Fertigungsverfahren. Professionelle Metall-3D-Drucker wie die Maschinen der LASERTEC SLM Baureihe für die Fertigung im Pulverbett und die LASERTEC DED Modelle, die mittels Pulverdüse drucken, stellen innovative Fertigungstechnologien des globalen Full-Liners dar. Die LASERTEC DED hybrid Baureihe des Werkzeugmaschinenherstellers geht sogar noch einen Schritt weiter und produziert 3D-Druck-Bauteile in Fertigteilqualität. Für ein Höchstmaß an konstruktivem Spielraum vereint sie die additive Fertigung und das 5-achsige Simultanfräsen in einem Arbeitsraum. Mit über 50 Maschinenbaureihen, passenden Automationslösungen und einem umfangreichen Angebot digitaler Produkte agiert DMG MORI als Wegbereiter und begleitet Kunden in die zukunftssichere Fertigung.