Klassisches Beispiel für eine digitale Produktionsanlage
Mit umfangreichen Investitionen und weitreichenden Digitalisierungsinitiativen hat DMG MORI das traditionelle polnische Werk FAMOT in Pleszew zu einer der größten und modernsten Produktionsstätten der Gruppe ausgebaut und umgewandelt.
- Feierliche Eröffnung im Oktober 2018
- Investitionsvolumen von insgesamt 60 Millionen Euro
- Erweiterung der Gesamtfläche auf 50.000 m²
- Erste End-to-End-Digitalisierung aller Wertschöpfungsstufen
- Integrierte Produkte digitaler Schwestergesellschaften im Konzern:
- ISTOS PLANNING SOLUTIONS
- DMG MORI Software Solutions
- WERKBLiQ
Die 1877 gegründete Fertigungsstätte FAMOT Pleszew Sp. z o. o. mit rund 700 Mitarbeitern ist eines der traditionsreichsten der DMG MORI Werke. Mit Investitionen in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro hat DMG MORI das Werk – eines der größten innerhalb des Unternehmens – auf eine Gesamtfläche von 50.000 m² erweitert, wovon 21.000 m² auf Produktions- und Montageflächen entfallen. Die Fertigungstechnologien wurden kontinuierlich modernisiert und digitalisiert, um höhere Kapazitäten zu fördern und das eigene universelle Maschinenportfolio weiterzuentwickeln. Es ist die erste DMG MORI-Anlage, die End-to-End auf allen Wertschöpfungsstufen digital arbeitet. Mit modularen Produkten von ISTOS, DMG MORI Software Solutions und WERKBLiQ dient dieses zukunftsweisende Projekt als Beispiel für eine digitale Produktionsanlage. Die umfangreichen Innovationen bei FAMOT werden dem Fachpublikum im Rahmen der feierlichen Eröffnung vom 8. bis 12. Oktober 2018 präsentiert.
Zukunftsorientierte Produktion durch integrierte Digitalisierung
„DMG MORI unterstützt seine Kunden auf ihrem Weg zu Industrie 4.0 und IIoT. Um zielorientierte Komplettlösungen anbieten zu können, müssen wir natürlich auch die eigene Digitalisierung vorantreiben“, erläutert Dr. Michael Budt, CSO FAMOT / GRAZIANO / Ulyanovsk MT, die Entwicklungen bei FAMOT. „Wir erleben aus erster Hand, wie die digitale Transformation in der Praxis umgesetzt werden kann, weil wir für unsere eigene Fertigung ganzheitliche digitale Lösungen entwickeln.“ Insofern ist das regenerierte FAMOT-Werk ein Meilenstein für DMG MORI und hat für Kunden und Lieferanten darüber hinaus Vorbildcharakter.
Ausschlaggebend war vor allem die Anbindung der IT-Infrastruktur von DMG MORI hinsichtlich Auftragsmanagement, Lieferkette und Customer Relationship. Alle Wertschöpfungsstufen, einschließlich interner Arbeitsabläufe, Systeme sowie kontrollierter und manueller Prozessschritte, mussten von FAMOT gleichzeitig nahtlos vernetzt werden. Diese Aufgabe reichte vom Auftragseingang im Vertrieb bis zum Instandhaltungsmanagement und von der integrierten Produktionsplanung bis hin zu unserer eigenen MDE/BDE-Software für die Überwachung elementarer Kennzahlen der mechanischen Bearbeitung. Dr. Michael Budt erläutert die Ziele: „Es geht um effiziente, schnelle und sichere Produktionsprozesse sowie um die nachhaltige Steigerung von Produktivität, Qualität, Transparenz und Reaktionsfähigkeit. Das Lastenheft umfasst auch die Anforderung, bestehende Insellösungen und neue Softwaresysteme zu einem integrierten agilen Produktionsnetzwerk zu kombinieren.“ Digitale Schwesterunternehmen der Gruppe – insbesondere ISTOS mit seinen modularen Anwendungen innerhalb der PLANNING SOLUTIONS – unterstützten FAMOT dabei.
Eines der Kernelemente der digitalen Fabrik ist bei FAMOT der sogenannte „Manufacturing Service Bus“. „Dieses offene Bussystem ermöglicht die Integration verschiedener werkspezifischer Anwendungen. Dazu gehören übergreifende Anwendungen wie ERP, HR oder Tool Management“, fasst Dr. Michael Budt zusammen. Hinzu kommen die produktionsorientierte ISTOS-Anwendung für die Produktionsplanung, MDE/BDE, Anwendungen, die u. a. der zentralen Statusvisualisierung dienen, aber auch der Stammdatenverwaltung und der variablen Personaleinsatzplanung. Weitere Anwendungen, die über den „Manufacturing Service Bus“ kommunizieren, sind die webbasierte Serviceplattform WERKBLIQ der gleichnamigen Tochtergesellschaft von DMG MORI. Allein die über 2.000 produzierten Mappings zeigen die Relevanz des „Manufacturing Service Bus“. Mappings sind (teilweise bidirektionale) Verbindungen zwischen den Bereichen der verschiedenen Anwendungen.
Investitionen in Strukturen, Technologie und Personalwesen
„Angesichts des seit Jahren kontinuierlich wachsenden Auftrags- und Produktionsvolumens – im Bereich der Rumpfmaschinen für die DMG MORI Gruppe und insbesondere in der CLX- und CMX-Baureihe unseres Universalmaschinensegments – wurde die Modernisierung des FAMOT-Werks mit einer Investition von insgesamt 60 Millionen Euro notwendig“, sagt Dr. Michael Budt und fährt fort: „Wir können jetzt unsere Kapazitäten erweitern und ein stetiges Wachstum der Geschäftsentwicklung sicherstellen.“ Bis 2020 soll das FAMOT-Werk mehr als 2.000 eigene CLX und CMX Werkzeugmaschinen und zusätzlich rund 2.000 Rumpfmaschinen sowie mehrere hundert weitere Komponenten und Teile für die Schwestergesellschaften der Gruppe produzieren.
Die Investitionen betreffen sowohl unsere Strukturen als auch unsere Produktionstechnik. Die Produktionsfläche umfasst heute insgesamt 21.000 m², wovon ein Drittel für die Montage vorgesehen ist. Außerdem gibt es ein großes neues Rohgusslager und eine neue Logistikhalle. Über ein KARDEX-Minilastlager werden täglich 140.000 Teile an die zahlreichen Stationen von Fertigung und Montage verteilt. Eine induktiv arbeitende Härteanlage – zur Bearbeitung von Bauteilen der neuen in Bielefeld produzierten CTX 5th Generation Baureihe – rundet die beeindruckende Fertigungstiefe von FAMOT ab. „Kernstück von FAMOT ist die mechanische Fertigung – die größte innerhalb der Gruppe. Rund 50 Werkzeugmaschinen, überwiegend aus dem DMG MORI Programm, sind derzeit rund um die Uhr vernetzt, um der großen Nachfrage gerecht zu werden.
Das nachhaltige Wachstum erhöht bei FAMOT auch den Bedarf an kompetenten Mitarbeitern – sowohl in der Produktion als auch im Service. Als einer der größten Arbeitgeber in der Region arbeitet FAMOT mit mehr als 15 Technikerschulen und Universitäten zusammen, um diesen Bedarf zu decken. Diese Entwicklung betrifft auch die übergeordnete Vertriebs- und Servicegesellschaft DMG MORI Poland. Die Zahl der Servicetechniker hat sich in den letzten fünf Jahren auf 50 verdoppelt, und vor allem im Service werden neue Techniker unbefristet eingestellt und ausgebildet. Folgendes steht für Dr. Michael Budt fest: „Wenn wir über Servicequalität und Aftermarket im Allgemeinen sprechen, gehen wir keine Kompromisse ein. Darüber hinaus investieren wir in unsere Anwendungstechnik – sowohl bei FAMOT als auch bei DMG MORI Polska. Nur mit dem Engagement unserer Mitarbeiter gewinnen wir das Vertrauen unserer Kunden.“
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