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24.01.2025|DMG MORI Pfronten

30 Jahre Hausausstellung und ein Jahrhundert Innovation

Vor mehr als 100 Jahren legten fünf Feinmechaniker den Grundstein für die heutige DMG MORI Pfronten GmbH. Produziert wurden damals Reißzeuge, Planimeter und sogenannte „Pantographen“. Zum Werkzeugmaschinenhersteller wurde das Unternehmen dann im Jahr 1950. Heute ist DMG MORI Pfronten das wichtigste Innovations- und Produktionszentren von DMG MORI in Europa. Das manuelle Fräsen der frühen Jahre wurde durch digitale Steuerungstechnologien und umfassende Automation ersetzt, die von der Einzelteilbearbeitung bis zur automatisierten Serienfertigung reichen. Dazu gesellen sich am Standort die Innovationen der Ultrasonic Lasertec GmbH. Neben Systemen für das Laserstrukturieren und -bohren hat besonders die additive LASERTEC 3D Technologie in Verbindung mit der Zerspanung die geometrischen Grenzen der Metallbearbeitung völlig neu definiert. Das Werk Pfronten hat sich heute zum Zentrum für Präzisionsbearbeitung, Prozessintegration und Automation im Bereich des 5-Achs-Fräsen entwickelt. Über dies alles sprachen wir anlässlich des 30. Jubiläums der Hausausstellung in Pfronten mit Cornelius Nöß, dem heutigen Geschäftsführer der DMG MORI Pfronten GmbH.

Herr Nöß, die Zufahrt zur DMG MORI Pfronten GmbH ist immer wieder etwas Besonderes. Für alle, die noch nie hier waren: Wie sind die aktuellen Eckdaten?

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Cornelius Nöß, Geschäftsführer der DMG MORI Pfronten GmbH

Der DMG MORI Standort Pfronten erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 149.000 m² und beschäftigt 1.600 Menschen. Jedes Jahr verlassen bis zu rund 1.000 Maschinen das Werk – verteilt auf 50 verschiedene Maschinentypen, von der vielseitigen monoBLOCK-Baureihe bis hin zu den XXL-Maschinen. Die damit bearbeitbaren Werkstücke haben Dimensionen von 600 mm bis über 6.000 mm und wiegen von einigen Gramm bis zu mehreren Tonnen. Wir arbeiten hier in einer Gegend, wo viele andere Menschen Urlaub machen. Die tolle Landschaft in und um Pfronten ist für uns aber besonders für unsere Besucher immer wieder ein zusätzliches Highlight.

Das Fundament wurde vor 75 Jahren mit der legendären SK 250 gelegt. Ein weiterer Meilenstein in Ihrer Chronik ist die erste Hausausstellung im Jahr 1995. Können Sie uns auf eine Zeitreise mitnehmen?

Die 1990er-Jahre markierten in vielerlei Hinsicht einen Wendepunkt. Neue Produktions- und Wertschöpfungsketten entstanden. Das Outsourcing nahm zu, die Fertigungstiefe verringerte sich, die Lieferketten wurden länger, und die CNC-Fertigung als Dienstleistung gewann zunehmend an strategischer Bedeutung.

…und im Werkzeugmaschinenbau?

Im Werkzeugmaschinenbau war die CNC-Technologie durch technologische Fortschritte erschwinglicher und benutzerfreundlicher geworden, was zu einer beschleunigten Verbreitung auch in kleineren und mittleren Werkstätten und Betrieben führte. Auch der Bearbeitung mit 5 Achsen ebnete die Steuerungstechnik den Weg in die praktische Anwendung. Das gilt in gleichem Maße für die ersten (zweidimensionale) CAD und CAM-Anwendungen, die damals die Bühne der Fertigungstechnik betraten, während sich Manufacturing Execution Systeme (MES) in dieser Dekade als Verbindungsschicht zwischen ERP-Systemen und Werkstatt-Ebene zu etablieren begannen.

Was tat sich derweil in Pfronten?

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Partnerschaftlicher Austausch, Inspiration und Präsentationen: Vom 10. bis zum 21. Februar 2025 sind Besucher eingeladen, die Machining Transformation (MX) hautnah kennenzulernen.

Die geopolitischen, wirtschaftlichen und strukturellen Veränderungen verlangten ab Mitte der 1990er eine grundlegende neue Markt- und vor allem Kundenorientierung. Der damalige Umstieg auf eine eigene Vertriebs- und Service-Organisation war sicher die wichtigste strategische Entscheidung. Technologisch war der Einstieg in die 5-Achsen-Bearbeitung wegweisend. Und all dies kulminierte im Grunde in der ersten Hausausstellung des Jahres 1995. Zuvor war die unmittelbare Kundenverantwortung an nationale und internationale Händler delegiert; der Maschinenbauer baute Maschinen. Das änderte sich 1995. Der direktere Kontakt zu Kunden ermöglichte es fortan, die Bedürfnisse und Sorgen der Anwender live zu erleben, die Hintergründe ihrer Anforderungen zu verstehen und so individuelle Lösungen zu entwickeln, ohne die für einen Maschinenhersteller wichtige Standardisierung aus dem Auge zu verlieren.

Auch fertigungstechnisch setzte die Veranstaltung diesbezüglich wegweisende Zeichen für die Zukunft der Universalbearbeitung. Namentlich die DMU 80 T beeindruckte die Fachwelt durch bis dahin beispiellose Präzision, Geschwindigkeit und Flexibilität. Heute gilt diese Innovation als eine Muttermaschine des Erfolges und als Quelle für die späteren Innovationen im Bereich der 5-Achs-Simultanbearbeitung.



Die Entwicklungen der 1990er-Jahre waren prägend. Wie setzte DMG MORI Pfronten die Innovationswelle in den folgenden Jahrzehnten fort?

Mit der Weltpremiere der DMU P-Baureihe im Jahr 1996 wurde ein weiterer Meilenstein gelegt, der DMG MORI an die Spitze der 5-Achsen-/5-Seiten-Bearbeitung führte. Dieses Konzept ebnete den Weg für kontinuierliche Innovationen, wie das monoBLOCK-Konzept im Jahr 2000, das die klassische Kreuzschlittenbauweise ablöste, sowie das duoBLOCK-Konzept und die Einführung der Fräs-Drehtechnik 1999. Diese technologische Transformation trieb uns an, die Maschinen flexibler, präziser, leistungsfähiger und produktiver zu machen und so den Anforderungen der Kunden stets einen Schritt voraus zu sein. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung der Portalmaschinen. So konnten wir mit der DMU 200 P auch in die XXL-Bearbeitung starten.

Wie ging es dann weiter?

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Der Erfolg der neuen Großmaschinen war so immens, dass das Werk 2014 um eine große XXL-Center erweitert werden konnte.

Die Einführung der DMU 600 P im Jahr 2011 brachte erstmals die Leistungsfähigkeit von Sondermaschinen in eine Standardlösung. Diese Großmaschine wurde so erfolgreich, dass wir 2014 das XXL-Center als Erweiterung unseres Werks eröffneten. Die DMU 600 G linear setzte 2016 mit Linearantrieben neue Maßstäbe in Präzision und Konturtreue. Die Baureihe wurde genau nach den Anforderungen unserer Kunden gemeinsam mit unseren Kunden für den Werkzeug- und Formenbau sowie die Großteilefertigung im Maschinenbau entwickelt. Ein weiterer Durchbruch war die Einführung von CELOS im Jahr 2013 – dem ersten APP-basierten Bedien- und Steuerungssystem im Werkzeugmaschinenbau. Damit haben wir die digitale Fertigung revolutioniert und Kunden einen entscheidenden Mehrwert geboten.

Des Weiteren sind die Entwicklungen der DMG MORI Ultrasonic Lasertec GmbH, hier in Pfronten beheimatet. Mit innovativen Technologien wie der LASERTEC 3D, die additive Fertigung mit Zerspanung kombiniert, setzen wir neue Maßstäbe in der Prozessintegration. Dieser Mix aus Präzision, Innovationskraft und technologischem Fortschritt macht Pfronten zu einem der führenden Zentren im globalen Werkzeugmaschinenbau.


Welchen Anteil haben die Kunden an der Erfolgsgeschichte von DMG MORI Pfronten?

Die Kunden fordern und fördern uns. Unsere Stärke liegt in der Prozessintegration verschiedener Fertigungstechnologien – 5-Achs-Fräsen, 6-Seiten-Drehen, Schleifen, Verzahnen, Messen und jetzt sogar Schweißen (Rührreibschweißen) lassen sich heute in einer Maschine in einer Ausspannung abarbeiten. Im Zusammenspiel mit der Entwicklung flexibler Automationslösungen lassen sich die Systeme zudem perfekt auf die Anforderungen unserer Kunden zuschneiden. Von der Standardmaschine bis zur voll integrierten Fertigungszelle oder flexibel automatisierten Fertigungssystem – alles ist darauf ausgerichtet, maximale Flexibilität, Präzision, Effizienz und Nachhaltigkeit zu bieten. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden treibt uns an, zukunftsweisende Lösungen für die digitale und grüne Transformation der Fertigung zu entwickeln.


Jetzt steht das 30-jährige Jubiläum der Hausausstellung an. Was dürfen Besucher erwarten?

Die Hausausstellung 2025 wird erneut ein Highlight für die Branche. Vom 10. bis 21. Februar präsentieren wir unsere neuesten Technologien und Lösungen für die Machining Transformation (MX). Highlights sind unter anderem die 2. Generation der DMU 60 eVo – eine hochdynamische 5-Achs-Maschine – sowie die neuen Modelle DMX 60 und DMX 80 U für das 5-Achs-Fräsen und die CTX 750 für das Universaldrehen. Zudem stellen wir die ULTRASONIC 20 linear vor, die Maßstäbe in Präzision setzt. Automationslösungen wie die PH Cell-Baureihe, das PH AMR 750 und das bahnbrechende e-PALLET-System runden das Innovationsportfolio ab. Es wird ein Fest für Technikbegeisterte!


Kontaktieren Sie unseren Ansprechpartner zu allen Themen rund um die DMG MORI Fachpresse.